J.B. Metzler |
Gabriela Holzmann: Schaulust und Verbrechen Info des Metzler Verlags: Seit Fotografie und Kinematographie mit ihren optischen Sensationen locken, lassen sich Autorinnen und Autoren von deren sinnlichen Reizen und Erlebnisqualitäten anregen. Äußerst produktiv haben sich die technisch erzeugten Bilder auf die Kriminalliteratur ausgewirkt. Nicht Abgrenzungsgefechte und Medienkonkurrenz, sondern vielschichtige Versuche, einen fotografischen oder filmischen Blick zu etablieren, bestimmen die Entwicklung dieser Gattung. Der vorliegende Band geht den Spuren medial geprägter Bewusstseins- und Erfahrungsräume in der Kriminalliteratur von 1850 bis 1950 nach. Unter welchen ästhetischen, kultur- und mediengeschichtlichen Voraussetzungen konnte sich eine Lust am blutigen Spektakel etablieren? Welche neuen Aspekte von Realitätserfahrung und -darstellung haben die technischen Erfindungen für die Kriminalliteratur eröffnet? Wie hat sich der dynamische Aspekt des frühen Films auf die Erzählschemata der literarischen Gattung ausgewirkt? Wandeln sich Sprechweisen, Wahrnehmungsformen, Spannungsdramaturgie oder das methodische Vorgehen des Detektivs als Reaktion auf die medialen Umbrüche? Rekonstruiert wird eine Gattungsgeschichte der Kriminalliteratur, in der technische Innovationen als treibende Kraft der literarischen Entwicklungen sichtbar werden. In Text und Bild veranschaulicht die Autorin das komplexe Zusammenwirken von kriminalistischen Verfahrensweisen, Wahrnehmung und medialer Präsentation. Gabriela Holzmann: Schaulust und Verbrechen. Eine Geschichte des Krimis als Mediengeschichte (1850-1950). Gebunden, 357 S. mit 76 Abb., 39.90 Euro (D). |