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Leichenberg 02/2019

 

Der wilde Detektiv

Erst gewinnt Donald Trump die Präsidentschaftswahl, dann stirbt auch noch Leonard Cohen - zwei Schläge im November 2016, die Phoebe Siegel, Medienprofi aus Manhattan, schwer treffen. Sie fällt in ein tiefes Loch, ist verzweifelt, deprimiert, orientierungslos. Um nicht ganz katatonisch zu werden, begibt sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Tochter ihrer besten Freundin. Eine Suche, die sie nach Kalifornien zu einem Privatdetektiv mit dem bezeichnenden Namen Charles Heist führt (heist, engl. = Raub; heist novel = Subgenre der Kriminalliteratur), auch bekannt als der "wilde Detektiv". Zusammen machen sich die beiden auf einen Roadtrip in die Wüste, wo übrig geliebene Hippie-Communities im Lauf der Jahrzehnte zu mehr oder weniger atavistischen "Stämmen" mutiert sind: Zu den eher pazifistischen "Kaninchen" und zu den eher aggressiven "Bären". Bei Letzteren wiederum ist Charles Heist aufgewachsen, ihren blutigen Ritualen muss auch er sich unterziehen, damit Phoebe und er die verschwundene, junge Frau heimholen können.
      Seit Motherless Brooklyn (1999), dem Roman über einen Privatdetektiv mit Tourette-Syndrom, hat Jonathan Lethem immer wieder mit allen möglichen Formen und Themen der Populärkultur jongliert, meistens hybrid, meisten mit deutlichen Akzenten auf der Meta-Ebene. So scheint auch Der wilde Detektiv (Tropen, dt. von Ulrich Blumenbach) zunächst ein klassischer Privatdetektivroman zu sein: Ein exzentrischer Ermittler, der zwar ein Opossum statt einer Whisky-Flasche im Schreibtisch hat, und eine Klientin, die anscheinend Aussichtsloses verlangt. Aber im Lauf der Handlung verdrehen sich die Verhältnisse: Phoebe wird die treibende Kraft, ohne sich zur genretypischen femme fatale herauszustellen. Das "Monster im Turm" verändert alles, die alten Parameter der amerikanischen Gesellschaft geraten durcheinander, die atavistischen Stämme werden zu ironisch-alternativen Optionen, das Amerika, das Phoebe und Heist durchreisen, erscheint wie ein surreales Panorama, zusammengesetzt aus "Mad Max - Fury Road", J.G. Ballards "Hello, America!" und Baudrillards "Amérique". Opak, bizarr, vieldeutig und undurchsichtig, manchmal wie ein schlechter Trip im gleißenden Licht der Wüstensonne, dann wieder von Regen und Schlammlawinen verdüstert. Aber nicht hoffnungslos, was Lethem in das wunderbare Bild einer Bikerin übersetzt: Ein "goldenes Mädchen" auf einer "chromgelben Harley" auf dem Weg in ein "fabelhaftes Nirgendwo" - der Weg, den auch Phoebe nehmen wird.
      Gleichzeitig "modernisiert" Lethem den guten, alten Privatdetektivroman: Er belässt ihm sein Kerngeschäft der Aufklärung, bei allem Zweifel an der Aufklärbarkeit der Welt. Aber Lethem macht auch klar, dass neue Erzählstrategien dafür nötig sein werden. Solche zum Beispiel, wie sie "Der wilde Detektiv" anbietet.

Fiona - Unten im Dunkeln

Als Rowohlt den Relaunch von Harry Binghams Fiona-Serie startete, gab es zurecht viel Lob und Applaus. Jetzt, beim vierten Buch, Fiona - Unten im Dunkeln (dt. von Kristof Kurz) ist es ein bisschen ruhiger geworden. Das ist schade, denn Binghams Production Design setzt auf Concept Art, was wahrlich nicht für jede beliebige Serie gilt. Will sagen: Die Entwicklung der Figur Fiona ist für den jeweiligen Roman konstitutiv wichtig. Detective Constable Fiona Griffiths von der Waliser Polizei leidet unter dem Cotard-Syndrom, eine Krankheit, die die Patientin glauben lässt, sie sei tot - einhergehend mit Persönlichkeitsstörungen, Wahnvorstellungen, sozialer Desorientierung, Depressionen und merkwürdig verteilter Empathie. Fiona, die sich auch blitzschnell in die Putzfrau Fiona Grey verwandeln kann, kennt ihre Probleme genau und versucht, auf dem "Planeten Normal" zu landen, mittels sozialer Mimikry. Und sie ist ein Genie der Mustererkennung, deswegen sieht sie Zusammenhänge, die anderen Menschen verborgen bleiben. Im Fall "Unten im Dunkeln" gibt es nur mikroskopisch kleine Hinweise, dass ein Versicherungsbetrug, ein anscheinender Selbstmord und ein anscheinender Unfall Mosaiksteinchen eines gigantischen Betrugsszenarios sind, das mit der Schnelligkeit von Datenübertragungen bei Finanzoperationen zu tun hat. Und somit mit Kabeln, die im Atlantik verlegt werden. Nach einigen Twists und Wendungen, die auch in die reichlich abgedrehte Welt von Hochrisiko-Kletterern führt, landet Fiona zunächst auf einem Folterstuhl mitten im ländlichen Wales - eine irre Situation, denn wie will man jemand foltern, der denkt, er sei schon tot? Und schließlich heuert sie, die schlechteste Köchin der Welt, als Smutje auf einem Fischtrawler an, der alles andere als fischen im Sinn hat. Diesen Wahnsinnsplot, der auch noch in andere Richtungen zielgerichtet mäandert, lässt Bingham von Fiona selbst erzählen, die sozusagen ihre eigene, selbstreflektive Metaebene mitliefert. Das ist extrem komisch (Fiona und das Soziale), radikal (Fiona und die Folter), provozierend (Fionas Obsession für Leichen) und sehr erfreulich intelligent und elegant in beste Prosa umgesetzt. Wenn wir weiter darauf bestehen wollen, dass sich Kriminalliteratur nicht der U/E-Schere ergeben soll, brauchen wir dringend Bücher mit hohem U-Wert auf höchstem Level. Binghams Fiona-Serie ist ein Paradebeispiel dafür.

Im Namen des Katers

Hohen Unterhaltungswert bieten die Haiti-Romane von Gary Victor. Das liegt einmal an seiner Hauptfigur, Inspecteur Dieuswalwe Azémar, der alles Mögliche ist: irre, gewalttätig, versoffen und verhurt, aufrecht und radikal, aber keine Sekunde langweilig. Das gilt auch für seine bizarren Abenteuer - das neuste heißt Im Namen des Katers (litradukt, dt. von Peter Trier), in dem es tatsächlich um einen entführten (?) Kater geht, um Katzenfleischesser, die zuhauf abgemetzelt werden, um einen garde (einen Voodoo-Schutzzauber), der in Azémar implantiert ist, der aber plötzlich ziemlich abwegige Gegenleistungen fordert, wie zum Beispiel geliebte Menschen zu köpfen. Aber natürlich geht es dann letztlich um was ganz anderes. Denn es kommen ganz handfeste Elemente hinzu, die Haiti zu so einem chaotischen und blutigen Ort machen: Verteilungskämpfe von Gangs, politische Macht und blanke Ausbeutung, Regierungskriminalität und narcotráfico. Für einen anständigen Menschen wie Azémar bedeutet das: töten, töten und töten, die einzige Diskursform, die noch einigermaßen sinnvoll zu sein scheint. Eine grausige Dialektik, deren systemischem Zwang Victor mit seinem grotesken, oft halluzinatorischen Humor begegnet, mit der Art von schwarzer Komik, die, ganz im Sinn von Jean Paul, "weltzernichtend" sein muss, um überhaupt noch über die Welt erzählen zu können. Das ist krass, aber eben auch extrem unterhaltend.

Palm Beach, Finland

Das Gegenteil von komisch ist oft gewollt komisch. Das ist das Problem von Antti Tuomainens Palm Beach, Finland. (Rowohlt, dt. von Niina Katariina Wagner und Jan Costin Wagner) Ein Roman aus der Serie Pleiten, Pech und Pannen mit Leichentopping. Ein Typ mit Miami-Vice-Obsession möchte ein verschlafenes, langweiliges finnisches Küstenstädtchen in ein international satisfaktionsfähiges Luxus-Ressort verwandeln, auch wenn die Ostsee kalt und das Wetter wenig einladend ist. Natürlich fehlen ihm dazu die Mittel und die Kompetenz, aber Größenwahn kennt keine Grenzen. Deswegen heuert er auch die zwei größten Loser an, die dort herumhängen. Die sollen für ihn eine Hausbesitzerin so vergrämen, damit er billig an das Grundstück kommt. Natürlich geht alles schief. Sie bringen versehentlich den Bruder eines Profikillers um, der dann prompt ins Städtchen einreitet, gleichzeitig mit einem Undercover-Cop, der sich in die Hausbesitzerin verliebt. Weil sich alle so völlig unplausibel blödsinnig benehmen, geht das allbekannte Jeder-gegen-Jeden-Spiel los. Das ist Elmore Leonard very very extra light. Unwitzig, ausgelutscht, billig (wenn die Tatsache, dass zwei ältere Damen miteinander Sex haben, auf derselben Fake-bizarren-Ebene gehandelt wird wie dumme Killer) und fast empörend blöd, selbst innerhalb der selbstgesteckten Parameter, die per se unsinnig sind. Aber spätestens, wenn Tuomainen uns erzählt, dass die Obertrottel, die nie aus ihrem Kaff an der Küste herausgekommen sind, nicht wissen, dass die Ostsee keine Ebbe und Flut hat - neee, dann ist echt Schluss mit lustig. Bei diesem Roman bleibt nur die Frage: Geht's noch?

Kritische Masse

Seit Jahren oder sogar Jahrzehnten war Sara Paretsky vom deutschsprachigen Buchmarkt verschwunden, vermutlich weil der Algorithmus ihrer Romane sich allmählich abgenutzt hatte. Jetzt ist sie mit dem 16ten Roman über ihre Privatdetektivin V. I Warshawski aus Chicago wieder da: Kritische Masse (Ariadne, dt. von Laudan & Szelinski). Die Pause hat vermutlich gut getan, die Standardästhetik der 1980er und 1990er trägt (von heute geschaut: verblüffenderweise) immer noch einen stocksoliden, man möchte fast sagen gediegenen, klassischen PI-Roman, mit den Paretsky-typischen Kommentaren zur aktuellen Zeitgeschichte. Was damals fast formatiert erschien, kommt heute unaufgeregt, abgeklärt und souverän rüber. Das Riesenpanorama, das in den 1930er Jahren in Wien beginnt und sich über die amerikanische Atomrüstung bis zu heutiger Highend-Forschung zieht und nebenbei ein fiktionalisiertes Lebensbild der bedeutenden österreichischen Physikerin Marietta Blau liefert, ist brillant recherchiert, betont immer wieder die Relevanz des Historischen für das Heutige, setzt cool-zynischem Zeitgeist einmal mehr Empathie entgegen und bietet, auch weil die Figur Warshawski nicht wesentlich altert und schön gelenkig geblieben ist, jede Menge Action. "Kritische Masse" ist ein scharfäugiger, kritischer Zeitkommentar, verpackt in ein angenehmes Wohlfühldesign, bewährt, routiniert, gut. Zustimmungspflichtig auf jeden Fall.

Der gute Sohn

Punktgenau greift Der gute Sohn von Jeong Yu-jeong (Unionsverlag, dt. von Kyong-Hae Flügel) eine Säule der südkoreanischen Gesellschaft an: Die Familie. Yu-jin, der gute, stets gehorsame, pflichtbewusste, fleißige und brave Sohn, erwacht eines Morgens blutbesudelt und findet seine Mutter hingeschlachtet vor. Man hatte Yu-jin immer davon überzeugt, er sei Epileptiker und bedürfe deswegen des besonderen Schutzes seiner helikopterischen Mutter und seiner womöglich noch dominanteren Tante. Yu-jin, der Ich-Erzähler des Roman, entpuppt sich allerdings im Verlauf der Geschichte als etwas ganz anderes: Als Psychopath reinsten Wassers, dessen nette Unauffälligkeit seine stärkste Waffe ist. Aber Der gute Sohn ist nicht noch einer der inzwischen üblichen, aus dem belly of the beast erzählten Serialkiller-Schwarten. Der Roman, obschon auch blutig robust und an vielen Stellen erfreulich makaber, ist eine hochkomplexe Angelegenheit, der nicht nur die Familie als Ort des stillen Schreckens auseinandernimmt, sondern weiter geht: Er diskutiert die Frage nach "dem Bösen" in aller Dialektik zwischen (genetischer?) Veranlagung und Sozialisation. Und damit knallen gesellschaftspolitische und letztlich anthropologische Konzepte aufeinander, zugespitzt, pointiert, schmerzhaft. Nicht zustimmungspflichtig, aber großartig gemacht und faszinierend. Vor allem auch spannend und mitreißend, weshalb Jeong Yu-jeong in Südkorea den Status eines Popstars hat. Erfolg geht auch mit Qualität, hoffentlich auch bald bei uns.

Joe

Larry Brown (1951 - 2004) war ein begnadeter Autor von Kurzgeschichten. In seinem Roman Joe (Heyne, dt. von Thomas Gunkel) scheint diese Qualität des Öfteren auf: In einer großartigen Szene, in der ein hartgesottener Säufer eigentlich Lebensmittel für seine Familie im Supermarkt einkaufen soll, aber Produkt für Produkt ausrechnet, wieviel Kohle mehr er für Alk rauschinden kann, wenn er noch schlechtere Qualität für seine Leute kauft. Oder wenn Brown einen Arbeitstrupp schildert, dessen Job es ist, gesunde Bäume zu vergiften, damit Flächen für Monokulturen entstehen. Das sind schon Prosaperlen, kein Wort zu viel, konzentriert, sensibel und unendlich beredt. Leider trägt dieses Prinzip nicht für den ganzen Roman. Joe ist ein Ex-Knacki, der sich mühsam wieder in die Gesellschaft der späten 1980er Jahre im ländlichen Mississippi einlebt und Freundschaft mit einem verwahrlosten Jungen aus einer Tramp-Familie schließt, die dysfunktional zu nennen ein Euphemismus wäre. Weil der Vater des Jungen ein ausgemachter Drecksack ist, der auch nicht davor zurückschreckt, seine minderjährige Tochter zu prostituieren, läuft die Handlung weit über 300 Seiten auf den einen, finalen Konflikt hinaus. Dazwischen liegt viel povertyporn (danke, Sonja Hartl für diesen wunderbaren Begriff) und überhaupt ein ziemlich dumpfes Gesellschaftsbild, das nicht noir, aber auch nicht nicht-noir ist. Sich nicht waschen, an Schrottautos rumschrauben und den Staat Mississippi flächendeckend mit Bierdosen, Flaschendeckeln und Kippen zuzumüllen, steht für eine nicht gerade emanzipatorische Vorstellung von "Freiheit" - nicht etwa deskriptiv (oder "authentisch", falls es so etwas geben sollte), das wäre ja okay, sondern eher einvernehmlich. Selbst wenn man jedoch darin irgendetwas Faszinierendes oder Interessantes sehen wollte und könnte, dann stünde dem immer noch die zähe, redundante und undynamische Erzählstrategie entgegen.

King of Cool. Die Elmore Leonard Story

Ein Virtuose ökonomischen Erzählens, dessen Einfluss auf die Literatur- und Filmgeschichte unserer Zeit gar nicht überschätzt werden kann, war Elmore Leonard (1925-2013). King of Cool. Die Elmore Leonard Story (culturbooks) ist ein "Lesebuch" von Frank Göhre und Alf Mayer - nach der bewährten Methode der beiden Verfasser (und natürlich exzellenten Kennern ihres Gegenstands), die sie schon in ihrem Ed McBain-Buch "Cops in the City" ausgefaltet hatten: Möglichst viel Information, also Bio-, Biblio- und Filmographie, möglichst viele Zeitzeugen und schlaglichtartige, ausführlichere Exkursionen zu ausgewählt wichtigen Werken so zu montieren, dass nicht nur eine möglichst konsistente Lebens- und Werkgeschichte sichtbar wird, sondern auch alle möglichen und relevanten Kontexte aufgerufen werden. So entsteht hier zum Beispiel noch eine subkutane, aber interessante und wichtige Geschichte der Produktionsbedingungen von Texten und Filmen, die ja auch immer ihren ästhetischen Niederschlag finden, wie subtil der auch sein mag. Das ist eine letztendlich sehr objektivierende Methode, zumal sich Göhre & Mayer kalten Analysen und spekulativer Interpretationen enthalten, genauso wie sie der Falle des Hagiographischen entgehen. Sie machen Elmore Leonard einladend, die Lektüre des mit Anekdoten gespickten Bandes extrem vergnüglich und lehrreich, wie es sein soll. Über die Qualitäten und den Rang Leonards müssen wir hier nichts sagen, das alles ist evident und nicht verhandelbar. Vielleicht nur eines: Elmore Leonard gehört zu den Autoren, deren Literatur nie nach den Parametern des globalen Literaturbetriebs geschielt haben. Er war viel autochthoner "amerikanisch" als die vielen Feuilletonlieblinge von der Ostküste, ein Schicksal, das er mit George V. Higgins oder auch Ross Thomas teilte. Das hatte gerade bei uns eine sehr snobistische und defiziente Rezeption als "Krimiautor" zur Folge, den man meinte, übersehen zu dürfen und so können. Welch intellektuelle Enge und Beschränktheit. "King of Cool" ist das geeignete Antidot. Kaufpflichtig.

Kuba 1959

Das Bilderbuch des Monats: Kuba 1959 von Burt Glinn (Midas Verlag, dt. von Claudia Koch). Am 31.12.1958 erfuhr der Magnum-Fotograph Burt Glinn, dass sich die Ereignisse auf Kuba zuspitzten. Er sprang in den nächsten Flieger und war am 1. Januar 1959, morgens um 7:00h in Havanna. Batista und seine Entourage waren schon geflohen, Castro und seine Leute noch nicht angekommen, dass sollte erst am 10. Januar passieren. Diese zehn Tage waren eine Zeit der Unklarheiten, des Chaos, des Schreckens und der Freude. Glinn fotographierte drauflos, notfalls auch unter Beschuss, denn noch wehrten sich die Schergen der Diktatur. Andere hatten resigniert und versuchten sich in Opportunismus; wer zu welcher Gruppierung gehörte, war oft nicht klar auszumachen. Glinns Fotos, die hier zusammen mit knappen Kommentaren zusammengefasst sind, zeigen einen prekären Moment der Geschichte, the making of history, könnte man sagen, denn wie die ganze Sache ausgehen würde, wusste man damals natürlich noch nicht. Spannend und faszinierend die Gesichter der Menschen: Angespannt, glücklich, deprimiert, triumphierend, ängstlich, grimmig und skeptisch. Auch die spätere Ikonographisierung der Revolutionäre - Bärte, Zigarren, Knarren, muchomacho - wird schon sichtbar, ganz einfach, weil die Leute damals so aussahen. In diesem Moment war die Revolution noch sexy und genau das fängt Glinn ein. Grandios.

 

© Thomas Wörtche, 2019

 

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