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George Baxt

 

George Baxt wurde 1923 in Brooklyn, New York, geboren, wo er auch aufwuchs. Baxt begann seine Karriere als Ansager beim Rundfunk, arbeitete als Theateragent und schrieb für Bühne, TV und später fürs Kino: Baxt verfasste Drehbücher zu rund einem Dutzund Produktionen, größtenteils Horror-Movies à la Frankenstein. In den 50er Jahren lebte Baxt für längere Zeit in England.

Baxt erster Roman »A Queer Kind of Death« erschien 1966, in dem er von einem ungewöhnlichen Polizisten des NYPD erzählt: Schwarz, schwul und selbstbewusst - so präsentierte der US-Autor dem überraschten Publikum seine Figur Pharoah Love, Detective der Mordkommission im New Yorker Police Department. Im ersten Fall untersucht er den Tod eines jungen Schauspielers, der durch ein Radio, das in sein Badewasser gefallen war, ums Leben kam. Verdächtigt wird der Mitbewohner des Schauspielers, der Autor Seth Piro. Piro wird Pharoah Loves Lebenspartner und spielt auch in den beiden folgenden Romanen eine so tragende Rolle, dass manche eigentlich in ihm die wesentliche Figur der kleinen Serie sehen.

Pharoah Love ist die erste offen schwule Detektivfigur in der Geschichte der Kriminalliteratur, deren Abenteuer nicht in einem subkulturellen Kleinstverlag, sondern in einem großen New Yorker Verlagshaus erschien. Die Romane um Pharoah Love sind eher humoristisch angelegt und weniger um ein realistisches Bild schwulen Lebens bemüht. Nach drei Romanen (1966 - 1968) machte Baxt eine langjährige Pause, nahm seine Figur Mitte der 90er für zwei weitere Romane noch einmal auf. Die beiden späten Romane, in denen man u.a. auch erfährt, wie Love zu seinem merkwürdigen Namen kam, sind hartgesottener als der erste Teil der Reihe - weniger amüsante cozies, sondern stellenweise recht blutrünstige Thriller.

In Deutschland erschienen die Pharoah Love-Romane erst Ende der 90er Jahre, gut drei Jahrzehnte nach den Originalausgaben. Bekannt wurde Baxt hier vor allem mit seinen sog. Promi-Krimis, in denen er kulturelle Berühmtheiten der 20er bis 40er Jahre zu Detektiven erkor (zumeist Filmstars, die der Autor in einigen Fällen auch persönlich kannte). Charmante, wohltemperierte Unterhaltung mit einer ordentlichen Prise Klatsch & Tratsch. Ferner schrieb Baxt drei Romane um Sylvia Plotkin und Max Van Larsen, Lehrerin und Polizist in NYC, einige Standalones und viele Short Stories (zumeist für EQMM).

George Baxt starb 2003 kurz nach seinem Achtzigsten Geburtstag an den Folgen einer Herzoperation.

 

Pharoah Love-Romane:
A Queer Kind of Death
[New York: Simon & Schuster, 1966]
[London: Jonathan Cape, 1967]
1966 Pharoah Love und die Badewanne des Todes
[München: Heyne, 1998]
Swing Low, Sweet Harriet
[New York: Simon & Schuster, 1967]
1967 Pharoah Love und die dichtende Dame
[München: Heyne, 1999]
Topsy and Evil
[New York: Simon & Schuster, 1968]
1968 Pharoah Love und die Wildkatze
[München: Heyne, 1999]
A Queer Kind of Love
[New York: Simon & Schuster, 1994]
1994
A Queer Kind of Umbrella
[New York: Simon & Schuster, 1995]
1995

 

Die Promi-Krimis:
The Dorothy Parker Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1984]
[London: Collins, 1985]
1984 Mordfall für Dorothy Parker
[München: Haffmans bei Heyne, 1995]
[Zürich: Haffmans, 1992]
The Alfred Hitchcock Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1986]
1986 Mordfall für Alfred Hitchcock
[München: Haffmans bei Heyne, 1993]
[Zürich: Haffmans, 1993]
The Tallulah Bankhead Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1987]
1987 Mordfall für Tallulah Bankhead
[München: Haffmans bei Heyne, 1994]
[Zürich: Haffmans, 1993]
The Talking Pictures Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1990]
1990
The Greta Garbo Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1992]
1992 Mordfall für Greta Garbo
[München: Ullstein, 2001]
[München: Haffmans bei Heyne, 1995]
[Zürich: Haffmans, 1994]
The Noël Coward Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1992]
1992 Mordfall für Noël Coward
[Zürich: Haffmans, 1999]
The Marlene Dietrich Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1993]
1993 Mordfall Marlene Dietrich
[München: Heyne, 2000]
[München: Haffmans bei Heyne, 1997]
The Mae West Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1993]
1993 Mordfall Mae West
[München: Haffmans bei Heyne, 1995]
The Bette Davis Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1994]
1994 Mordfall Bette Davis
[München: Haffmans bei Heyne, 1996]
The Humphrey Bogart Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1995]
1995 Mordfall für Humphrey Bogart
[München: Haffmans bei Heyne, 1996]
The William Powell and Myrna Loy Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1996]
1996
The Clark Gable and Carole Lombard Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1997]
1997
The Fred Astaire and Ginger Rogers Murder Case
[New York: St. Martin's Press, 1997]
1997

 

Sylvia Plotkin und Max Van Larsen-Romane:
A Parade of Cockeyed Creatures or Did Someone Murder our Wandering Boy?
[New York: Random House, 1967]
[London: Jonathan Cape, 1968]
1967 Kein Orpheus für die Unterwelt
[Reinbek: Rowohlt, 1970]
"I!", said the Demon
[New York: Random House, 1969]
[London: Jonathan Cape, 1969]
1969 "Ich!" sagte der Dämon
[Reinbek: Rowohlt, 1971]
Satan is a Woman
[New York: International Polygonics, 1987]
1987

 

Sonstige:
The Affair at Royalties (1)
[New York: Scribner, 1971]
[London: Macmillan, 1971]
1971 Flirt mit Scotland Yard
[Reinbek: Rowohlt, 1973]
Burning Sappho
[London: Macmillan, 1972]
1972 Ein Brief an Sappho
[Reinbek: Rowohlt, 1974]
The Neon Graveyard
[New York: St. Martin's Press, 1979]
1979
Process of Elimination
[New York: St. Martin's Press, 1984]
1984
Who's Next?
[New York: International Polygonics, 1988]
1988

 

(1) Die Library of Congress führt nur eine Scribner-Ausgabe von 1972. Die Scribner-Ausgaben von 1971, die wir gefunden haben, sind als Buchclub-Ausgaben gekennzeichnet. Es wäre durchaus möglich, dass das Buch als "freie Ausgabe" zuerst in England und erst 1972 in den USA erschienen ist.

 

Gossip:
Seinen ersten Erfolg feierte George Baxt, als er gerade neun Jahre alt war und ihm eine Zeitung in Brooklyn eine Story abkaufte. Den größten geschäftlichen Misserfolg erlebte er Jahre später als Agent: Baxt soll den noch unbekannten James Dean aus seinem Büro geworfen haben, weil er lieber ein Bad nehmen wollte.

 

© j.c.schmidt, 2005

 

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