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Raymond Chandler

 

Raymond Chandler Raymond Thornton Chandler wird am 23. Juli 1888 in Chicago geboren. Der alkoholsüchtige Vater verlässt die Familie, als Raymond sieben Jahre alt ist. Die Mutter siedelt mit dem Jungen nach Großbritannien über, wo Chandler eine Public School in Upper Norwood, London, besucht. Auf dem Dulwich College 1900- 1905 beschäftigt er sich vor allem mit Malerei und mit Literatur. Um die Sprachen zu lernen, geht Chandler jeweils für ein Jahr nach Frankreich und nach Deutschland.

1907 nimmt Chandler die britische Staatsbürgerschaft an und arbeitet für eine kurze Zeit beim britischen Naval Stores Branch. Dann verdingt er sich als Reporter für den London Daily Express und die Bristol Western Gazette. Chandler selbst ist von seiner ersten schreibenden Arbeit nicht überzeugt: "Ich war eine absolute Niete, der schlechteste Mann, den sie je hatten." Nebenbei veröffentlicht er mehrere Gedichte und seine erste Erzählung »The Rose Leaf Romance« erscheint in einer Zeitung. 1912 kehrt er in die USA zurück und schlägt sich in Los Angeles mit den unterschiedlichsten Jobs durch. In Abendkursen eignet sich Chandler Buchhaltung und Rechnungswesen an.

The Big Sleep 1917 meldet Chandler sich zur Kanadischen Armee. Er macht eine Ausbildung bei der Luftwaffe, doch kurz vor dem Abschluss seines Trainings ist der Krieg in Europa vorbei. Chandler kehrt nach Los Angeles zurück und wird Buchhalter einer Molkerei. 1922 übernimmt er den Posten des Buchhalters in einer Öl Firma und steigt binnen kurzer Zeit zum Vize-Präsidenten der Firma auf. Zwei Jahre später heiratet Chandler Cissy Pascal, die fast 18 Jahre älter ist als er selbst, offiziell ihr Geburtsdatum aber immer um zehn Jahre vordatierte.

1932 verliert Chandler seinen Posten, weil er zu viel getrunken und zu häufig krank gefeiert hat. Ob's nun seine Frau ihn überredete, sich ganz dem Schreiben zu widmen, oder ihn die schiere Not als Arbeitsloser in der Zeit der Depression dazu bewogen, wie andere behaupten, sei dahingestellt - von nun an widmet sich Raymond Chandler ganz dem Schreiben. Er studiert die zeitgenössischen Pulp-Poeten, vor allem Erle Stanley Gardner, und arbeitet fünf Monate an einer Erzählung, die er schließlich dem Magazin »Black Mask« verkauft: In der Dezember-Ausgabe des Jahres 1933 erscheint Chandlers erste Kriminalgeschichte »Blackmailers Don't Shoot«.

The Lady in the Lake Chandler ist ein langsamer Schreiber, wie er selbst beklagt. Allerdings haben seine Geschichten mehr Tiefe, als die der anderen Pulp-Autoren. Mit jeder Story, die er in den Magazinen lancieren kann, wird er immer bekannter - und beliebter. In seiner vierten Geschichte »Killer in the Rain« tritt zum ersten Mal Philip Marlowe auf, der - gemeinsam mit Dashiell Hammetts Sam Spade - zum Prototypen des amerikanischen Detektivs wird:

"Marlowe ist der Archetyp des hartgesottenen Detektivs: ironisch sich selbst gegenüber und sarkastisch gegenüber anderen, immer einen Witz oder eine Respektlosigkeit auf den Lippen, unbestechlich, im 'Warenhaus Kalifornien' (Chandler) nicht zu kaufen. Er wird von Gangstern und Polizisten gleichermaßen mißhandelt, aber jede Niederlage ist ein moralischer Sieg. Er ist ein Ritter, der für das Gute kämpft und feststellen muß, daß in der korrupten modernen Welt das Böse die Oberhand behält."
(Stefama Sabin, FAZ vom 07.11.1989)

Murder my Sweet 1939 erscheint Chandlers erster Roman »The Big Sleep«, der u.a. seine Story »Killer in the Rain« aufnimmt. Anschließend beginnt er mit der Arbeit an dem Roman »The Lady in the Lake«, kommt aber nicht recht weiter und wendet sich einem neuen Projekt zu: »Farewell, my Lovely«, der als zweiter Roman 1940 erscheint. »The Lady in the Lake« wird 1939 als Geschichte veröffentlicht, der Roman selbst erscheint erst vier Jahre später.

Chandler hat, wie er sich selbst ausdrückte, seine Stories für seine Romane "kannibalisiert": Seine Romane entstanden aus dem Zusammenfügen und verdichten mehrerer Geschichten. Deshalb sträubte sich Chandler auch gegen die Story-Anthologien, die seine Verlage auf den Markt brachten. »The Simple Art of Murder«, 1950 bei Houghton Mifflin in Boston erschienen, ist die einzige von Chandler autorisierte Anthologie: Für diesen Band hat Chandler einige Geschichten nochmal überarbeitet, zum Teil selbst die Figuren ausgetauscht.

Marlowe Anfang der vierziger Jahre beginnt Chandlers Kontakt mit Hollywood. Es gelingt ihm, die Film-Rechte an seinen ersten Romanen zu verkaufen. Billy Wilder überredet ihn 1943, gemeinsam ein Drehbuch des Romans »Double Indemnity« von James M. Cain zu schreiben. Für sein Script zu »The Blue Dahlia« wird Chandler für den Oscar nominiert. Trotz seiner Arbeit für den Film hat Chandler Hollywood sein Leben lang verachtet und sich in mehreren Publikationen - auch in seinem Roman »The Little Sister« - kritisch mit der Filmstadt auseinander gesetzt.

Chandlers Frau Cissy verstirbt im Dezember 1954 nach langer, schwerer Krankheit. Ihr Tod wirft Chandler aus der Bahn: Er verfällt dem Alkohol und unternimmt einen Selbstmordversuch. Chandler reist viel, auch nach Europa (u.a. interviewt er in Italien Lucky Luciano für einen Artikel, der allerdings nie erscheinen wird). Er arbeitet an einer Romanfassung seines Drehbuchs »Playback«, doch er muss seine Arbeit immer wieder unterbrechen, um sich von seinem Alkoholismus zu kurieren. Im März 1959 tragen ihm die Mystery Writers of America die Präsidentschaft an, doch es kommt nicht mehr dazu: Raymond Chandler verstirbt am 26. März 1959 in LaJolla, Kalifornien. Zu seiner Beerdigung fanden sich gerade mal 17 Trauergäste ein.

Chandlers Romanen - das muss man zugeben - mangelt es stellenweise an Plausibilität. Das haben seine düsteren Werke etwa auch mit dem Zeitgenossen Cornell Woolrich gemein. Dennoch: Chandlers Schreibkunst ist stilbildend, nicht nur für Kriminalautoren. Er gilt als einer der ersten Autoren, der die Techniken der Filmkunst auf die Literatur übertragen hat: "Raymond Chandler invented a new way of talking about America, and America has never looked the same to us since." (Paul Auster).

© j.c.schmidt, 2001

 

Ein Großteil des Werkes Chandlers sind Story-Anthologien. Für die Anthologien weichen wir von unserem üblichen bibliographischen Schema ab, weil - wie Sie sehen werden - Original und Übersetzung weitenteils einen anderen Inhalt haben. Mehr noch: Die Anthologien, die erst bei Ullstein, dann bei Diogenes erschienen, haben oft nur die Geschichte gemein, die der Anthologie den Namen gab. Daher macht es auch keinen Sinn, den Diogenes-Ausgaben die Ullstein-Titel als Erstausgaben voranzustellen.

Dank an Michael Kersten, der uns mit den kompletten Inhalten der Ullstein-Anthologien und zahlreichen weiteren Hinweisen aushalf.

 

Romane:
The Big Sleep
[New York: Alfred A. Knopf, 1939]
[London: Hamish Hamilton, 1939]
1939 Der große Schlaf (1)
[Berlin: Volk und Welt, 1976]
[Zürich: Diogenes, 1974 neu übersetzt von Gunar Ortlepp]
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1969]
[Frankfurt/Main: Verl. Das Goldene Vlies, 1956]
[Nürnberg: Nest-Verlag, 1950 u.d.T. »Der tiefe Schlaf«]
Farewell, My Lovely
[New York: Alfred A. Knopf, 1940]
[London: Hamish Hamilton, 1940]
1940 Lebwohl, mein Liebling
[Berlin: Volk und Welt, 1980]
[Zürich: Diogenes, 1976 neu übersetzt von Wulf Teichmann]
[München u.a.: Desch, 1958 u.d.T. »Betrogen und gesühnt«]
The High Window
[New York: Alfred A. Knopf, 1942]
[London: Hamish Hamilton, 1943]
1942 Das hohe Fenster
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1977]
[Zürich: Diogenes, 1975, neu übersetzt von Urs Widmer]
[Berlin: Volk und Welt, 1970]
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1956]
[Nürnberg: Nest-Verlag, 1952]
The Lady in the Lake
[New York: Alfred A. Knopf, 1943]
[London: Hamish Hamilton, 1944]
1943 Die Lady im See
[Zürich: Diogenes, 2021, Neuübersetzung]
[Berlin: Volk und Welt, 1982]
[Zürich: Diogenes, 1976 u.d.T. »Die Tote im See«]
[Berlin: Verlag Das Neue Berlin, 1967 u.d.T. »Die Frau im See«]
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1959]
[Frankfurt/M.: Verlag Das goldene Vlies, 1955]
[Nürnberg: Nest-Verlag, 1949 u.d.T. »Einer weiss mehr«]
The Little Sister
[1. Aufl. - Boston: Houghton Mifflin, 1949]
[London: Hamish Hamilton, 1949]
1949 Die kleine Schwester
[Berlin: Volk und Welt, 1979]
[Zürich: Diogenes, 1975 neu übersetzt von Walter E. Richartz]
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1957]
[Nürnberg: Nest-Verlag, 1953]
The Long Good-bye
[London: Hamish Hamilton, 1953]
[Boston: Houghton Mifflin, 1954]
1953 Der lange Abschied
[Zürich: Diogenes, 1975 neu übersetzt von Hans Wollschläger]
[Berlin: Volk und Welt, 1972]
[Frankfurt/M.: Verlag Das goldene Vlies, 1956]
[Nürnberg: Nest-Verlag, 1954]
Playback
[Boston: Houghton Mifflin, 1958]
[London: Hamish Hamilton, 1958]
1958 Playback
[Berlin: Volk und Welt, 1981]
[Zürich: Diogenes, 1976 neu übersetzt von Wulf Teichmann]
[München u.a.: Desch-Verlag, 1958 u.d.T. »Spiel im Dunkel«]
Poodle Springs
(vollendet von Robert B. Parker)
[New York: Putnam, 1989]
[London: Macdonald, 1990]
1989 Einsame Klasse
[München: Goldmann, 1991]
[München: Knaus, 1989]

 

(1) Robert B. Parker hat zu Chandlers erstem Roman eine Fortsetzung mit dem Titel »Perchance to Dream« (»Tote träumen nicht«, München: Knaus, 1991) geschrieben.

Stories:
Blackmailers don't Shoot
[Black Mask, Dezember, 1933]
1933 Erpresser schiessen nicht
Smart-Aleck Kill (2)
[Black Mask, July 1934]
1934 Zu raffinierter Mord / Der superkluge Mord
Finger Man
[Black Mask, Oktober 1934]
1934 Gesteuertes Spiel
Killer in the Rain
[Black Mask, Januar 1935]
1935 Mord im Regen
Nevada Gas
[Black Mask, Juni 1935]
1935 Nevada Gas
Spanish Blood
[Black Mask, November 1935]
1935 Spanisches Blut
Guns at Cyrano's
[Black Mask, Januar 1936]
1936 Schüsse bei Cyrano
The Man Who Liked Dogs
[Black Mask, März 1936]
1936 Der Mann, der Hunde liebte
Noon Street Nemesis (3)
[Detective Fiction Weekly, Mai 1936]
1936 Auf Noon Street aufgegriffen / Strassenbekanntschaft Noon Street
Goldfish
[Black Mask, Juni 1936]
1936 Stichwort Goldfisch / Zierfische
The Curtain
[Black Mask, September 1936]
1936 Zielscheibe
Try the Girl
[Black Mask, Januar 1937]
1937 Heim zu Beulah / Cherchez la Femme
Mandarin's Jade
[Dime Detective Magazine, November 1937]
1937 Mord in der Salbeischlucht / 300 Karat Fei Tsui/ Mandarin-Jade
Red Wind
[Dime Detective Magazine, Januar 1938]
1938 Heißer Wind / Blutiger Wind
The King in Yellow
[Dime Detective Magazine, März 1938]
1938 Der König in Gelb
Bay City Blues
[Dime Detective Magazine, Juni 1938]
1938 Mord aus dem Handgelenk / Bay City Blues
The Lady in the Lake
[Dime Detective Magazine, Januar 1939]
1939 Die Frau im Bergsee / Die Tote im See
Pearls are a Nuisance
[Dime Detective Magazine, April 1939]
1939 Ärger wegen Perlen / Perlen sind eine Plage
Trouble is my Business
[Dime Detective Magazine, August 1939]
1939 Gefahr ist mein Geschäft
The Bronze Door
[Unknown, November 1939]
1939 Die Bronzetür
I'll be Waiting
[Saturday Evening Post, 14 Oktober 1939]
1939 Ich werde warten
No Crime in the Mountains
[Detective Story, September 1941]
1941 Geld im Schuh / Keine Verbrechen in den Bergen
Professor Bingo's Snuff
[Park East Magazine, June-August 1951]
1951 Professor Bingos Schnupfpulver
A Couple of Writers
[1951, zuerst erschienen in: Raymond Chandler Speaking, Boston: Houghton Mifflin, 1962]
1951 Ein Schriftstellerpaar
English Summer
[1957, Erstveröffentlichung in The Notebooks of Raymond Chandler, New York: Ecco Press, 1976]
1957 Englischer Sommer
Marlowe Takes on the Syndicate (4)
[1958, Erstveröffentlichung in London Daily Mail, April 1959]
[Manhunt, February 1961 u.d.T. »Wrong Pidgeon«]
1958 Der Bleistift

 

(2) Die Version, die in Black Mask erschien, ist gekürzt. Die erste richtige Fassung der Geschichte erschien in der Anthologie »Finger Man and Other Stories«, 1947.

(3) Auch diese Geschichte wurde gegen Chandlers Willen verändert. Chandler hatte Hinweise auf die rassische Zugehörigkeit seiner Figuren gegeben, die dem Verleger nicht gefallen haben. Die Version, die Chandlers Vorstellungen entsprach, erschien u.d.T. »Pick-Up on Noon Street« in der Antologie »The Simple Art of Murder«, 1950.

(4) Die Story wurde in der Anthologie »The Smell of Fear« (London: Hamish Hamilton, 1965) u.d.T. »The Pencil« veröffentlicht.

 

Nonfiction:
The Simple Art of Murder
[The Atlantic Monthly, December 1944]
1944 Die simple Kunst des Mordes
Writers in Hollywood
[The Atlantic Monthly, November 1945]
1945 Schriftsteller in Hollywood
Oscar Night in Hollywood
[The Atlantic Monthly, März 1948]
1948 Oscar-Abend in Hollywood
Ten Per Cent of Your Life
[The Atlantic Monthly, Februar 1952]
1952 10 Prozent vom Leben

 

Story-Anthologien: Inhalt:
Five Murderers
[New York: Avon Book Company, 1944]
1944 Blackmailers don't Shoot
Spanish Blood
Guns at Cyrano's
Goldfish
Nevada Gas
Five Sinister Characters
[New York: Avon Book Company, 1945]
1945 Trouble Is My Business
Pearls are a Nuisance
I'll Be Waiting
The King in Yellow
Red Wind
Red Wind
[New York: The World Publishing Company, 1946]
1946 Red Wind
Blackmailers Don't Shoot
I'll Be Waiting
Goldfish
Guns at Cyrano's
Spanish Blood
[New York: The World Publishing Company, 1946]
1946 Spanish Blood
The King in Yellow
Pearls Are a Nuisance
Nevada Gas
Trouble is My Business
Finger Man and other Stories
[New York: Avon Book Company, 1947]
1947 Finger Man
The Bronze Door
The Smart-Aleck Kill
The Simple Art of Murder
Trouble is My Business and other Stories
[Harmondsworth: Penguin Books, 1950]
1950 Trouble is My Business
Finger Man
Goldfish
Red Wind
The Simple Art of Murder (5)
[Boston: Houghton Mifflin, 1950]
[London: Hamish Hamilton, 1950]
1950 The Simple Art of Murder
Spanish Blood
I'll Be Waiting
The King in Yellow
Pearls Are a Nuisance
Finger Man
Smart-Aleck Kill
Guns at Cyrano's
Pick-Up on Noon Street
Goldfish
Red Wind
Nevada Gas
Trouble Is My Business
Pearls are a Nuisance
[London: Hamish Hamilton, 1950]
1950 Pearls are a Nuisance
Finger Man
The King in Yellow
Pick-Up on Noon Street
[New York: Pocket Books, 1953]
1953 Guns at Cyrano's
Nevada Gas
Pick-Up on Noon Street
Smart-Aleck Kill
Smart-aleck Kill
[London: Hamish Hamilton, 1958]
1958 Smart-Aleck kill
Pick-up on Noon Street
Nevada Gas
Spanish blood
Killer in the Rain
[Boston: Houghton Mifflin, 1964]
[London: Hamish Hamilton, 1964]
1964 Killer in the Rain
The Man Who Liked Dogs
The Curtain
Try the Girl
Mandarin's Jade
Bay City Blues
The Lady in the Lake
No Crime in the Mountains
Smell of Fear
[London: Hamish Hamilton, 1965]
1965 Blackmailers don't shoot
Pearls are a nuisance
Finger man
The king in yellow
Smart-aleck kill
Pick-upon Noon Street
Nevada gas
Spanish blood
Trouble is my Business
Red wind
I'll be waiting
Goldfish
Guns at Cyrano's
The pencil

 

(5) »The Simple Art of Murder« ist die einzige Anthologie, mit deren Veröffentlichung Chandler richtig einverstanden war. Chandler hat insgesamt vierzehn Stories geschrieben, die er nach eigenen Angaben nicht für seine Roman ausgeschlachtet hat. Diese Anthologie enthält zwölf dieser vierzehn Geschichten. Es fehlen nur »Blackmailers don't Shoot« und »Marlowe Takes On the Syndicate«.
Einige der Geschichten, die in dieser Anthologie enthalten sind, wurden noch einmal von Chandler überarbeitet. Zum Teil haben seine Hauptfiguren neue Namen bekommen. Auch haben ihm die Verleger von Houghton Mifflin gestattet, seinen Figuren Kraftausdrücke in den Mund zu legen, die in den älteren Ausgaben mit Strichen kaschiert wurden.
Die englische Ausgabe ist kürzer und enthält nicht alle Beiträge der amerikanischen Ausgabe.

 

Es gibt diverse Sammelbände mit Chandlers Werken. Die ambitioniertesten und schönsten sind die beiden Bände Stories & Early Novels und Later Novels and Other Writings der Library of America, herausgegeben von Frank MacShane. Mit jeweils mehr als Tausend Seiten wohl zu gewichtig, um sich Chandlers Werk als Nachtlektüre anzueignen, aber dennoch die kompletteste Ausgabe.

 

Story-Anthologien in Deutsch Inhalt:
Gefahr ist mein Geschäft
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1959]
[Zürich: Diogenes, 1967]
1959 Gefahr ist mein Geschäft
Heißer Wind
Ich werde warten
Stichwort Goldfisch
Schüsse bei Cyrano
Der König in Gelb
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1959]
1959 Der König in Gelb
Zu raffinierter Mord
Gesteuertes Spiel
Spanisches Blut
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1960]
1960 Spanisches Blut
Ärger wegen Perlen
Auf Noon Street aufgegriffen
Erpresser schießen nicht
[Frankfurt/M.: Ullstein, 1960]
1960 Nevada Gas
Erpresser schießen nicht
Der Bleistift
Mord bei Regen.
3 Kriminalstories
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1966]
1966 Mord im Regen
Der Mann, der Hunde liebte
Die Frau im Bergsee
Mord aus dem Handgelenk
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1968]
1968 Geld im Schuh
Mord aus dem Handgelenk
Mord in der Salbeischlucht
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1969]
1969 Mord in der Salbeischlucht
Zielscheibe
Heim zu Beulah
Professor Bingos Schnupfpulver
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1976]
1976 Professor Bingos Schnupfpulver
Die Bronzetür
Mord im Regen.
Frühe Stories
[Zürich: Diogenes, 1976]
[Berlin: Volk und Welt, 1988]
1976 Mord im Regen
Der Mann, der Hunde liebte
Der Vorhang
Cherchez la femme
Mandarin-Jade
Bay City Blues
Die Tote im See
Keine Verbrechen in den Bergen
Meistererzählungen
[Zürich: Diogenes, 1976 u.d.T. »Gesammelte Detektivstories«]
[Zürich: Diogenes, 1983 u.d.T. »Die besten Detektivgeschichten«]
[Zürich: Diogenes, 1988]
1976 Gefahr ist mein Geschäft
Erpresser schießen nicht
Spanisches Blut
Nevada-Gas
Perlen sind eine Plage
Strassenbekanntschaft Noon Street.
Ausgewählte Detektivgeschichten und der Essay "Die simple Kunst des Mordes"
[Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1978]
1978
Englischer Sommer.
3 Geschichten und Parodien, Aufsätze, Skizzen und Notizen aus dem Nachlass
[Zürich: Diogenes, 1980]
1980 Englischer Sommer
Die Bronzetür
Professor Bingos Schnupfpulver
Der König in Gelb
[Zürich: Diogenes, 1980]
1980 Der König in Gelb
Spanisches Blut
Zierfische
Schüsse bei Cyrano
Blutiger Wind
Gefahr ist mein Geschäft
[Zürich: Diognes, 1980]
[Berlin: Volk und Welt, 1984]
1980 Perlen sind eine Plage
Gefahr ist mein Geschäft
Straßenbekanntschaft Noon Street
Der Bleistift
Erpresser schießen nicht (6)
[Zürich: Diogenes, 1980 neu übersetzt von Hans Wollschläger]
[Berlin: Volk und Welt, 1984]
1980 Ich werde warten
Erpresser schießen nicht
Einfache Chancen
Der superkluge Mord
Nevada-Gas
Zierfische.
Eine Philip Marlowe-Geschichte
[Zürich: Diogenes, 1983]
1983 Zierfische

 

(6) Die Ausgabe, die im Ost-Berliner Verlag Volk und Welt erschienen war, ist nich deckungsgleich mit der Diogenes-Ausgabe, folgt aber der Übersetzung Hans Wollschlägers, hat also mit der Ullstein-Ausgabe noch weniger zu tun.

 

Anlässlich seines hundertsten Geburtstages erschien 1988 bei Alfred A. Knopf in New York eine Anthologie mit dem Titel Raymond Chandler's Philip Marlowe. Der Herausgeber Byron Preiss bat 24 der "besten Spannungsautoren der Welt" - Loren D. Estleman, Max Allan Collins, Sara Paretsky, Paco Ignacio Taibo u.a. - neue Philip Marlowe-Geschichten zu schreiben. Die Anthologie ist auf Deutsch in zwei Bänden erschienen: »Raymond Chandler's Philip Marlowe. 12 neue Philip-Marlowe-Stories« (München: Heyne, 1990) und »Raymond Chandler's Philip Marlowe. 12 weitere Philip-Marlowe-Stories« (München: Heyne, 1991).

 

Sonstiges:
Raymond Chandler Speaking
[Boston: Houghton Mifflin, 1962]
[London: Hamish Hamilton, 1962]
1962 Die simple Kunst des Mordes (7)
[Berlin: Volk und Welt, 1976]
[Zürich: Diogenes, 1975]
[Frankfurt/M. u.a.: Ullstein, 1965 u.d.T. »Chandler über Chandler«]
The Notebooks of Raymond Chandler
(edited by Frank MacShane, illustrated by Edward Gorey)
[New York: Ecco Press, 1976
1976
The Life of Raymond Chandler
(by Frank MacShane)
[New York: Dutton, 1976]
[London: Cape, 1976]
1976 Raymond Chandler.
Eine Biographie
[Zürich: Diogenes, 1984]
Selected Letters of Raymond Chandler
(ed. by Frank MacShane)
[New York: Columbia University Press, 1981]
1981 Briefe 1937 - 1959
[München: btb bei Goldmann, 1996]
[München: Knaus, 1990]
The Raymond Chandler Papers.
Selected letters and non-fiction, 1909-1959
(ed. by Tom Hiney and Frank MacShane)
[New York: Atlantic Monthly Press, 2000]
[London: Hamish Hamilton, 2000]
2000

 

(7) Die Diogenes-Ausgabe ist etwas umfangreicher als die Ullstein-Ausgabe.

 

Graphic Novel: (8)
Raymond Chandler's Marlowe
[New York: Ibooks, 2003]
2003

 

(8) Es gibt wahrscheinlich einige Chandler-Geschichten bzw. Romane, die Graphic Novels inspiriert haben. Die alle zu recherchieren, ist unmöglich. Der hier erwähnte Band enthält drei Marlowe-Geschichten, die zum ersten Male als Comic adaptiert wurden. Für eine der Adaptionen zeichnet Jerome Charyn verantwortlich.

 

Drehbücher:
And Now Tomorrow 1944 Regie: Irving Pichel
mit Alan Ladd, Loretta Young
Double Indemnity 1944 Regie: Billy Wilder
mit Frank MacMurray, Barbara Stanwyck, Edward G. Robinson
The Unseen 1945 Regie: Lewis Allen
mit Joel McCrea, Gail Russel, Herbert Marshall
The Blue Dahlia 1946 Regie: George Marshall
mit Alan Ladd, Veronica Lane
Playback 1948
Strangers on a Train 1951 Regie: Alfred Hitchcock
mit Farley Granger, Ruth Roman, Robert Walker

 

Verfilmungen:
Time to Kill
Regie: Herbert I. Leeds
Drehbuch: Clarence Upson Young
mit Lloyd Nolan, Heather Angel
1942 The High Window
The Falcon Takes Over
Regie: Irving Reis
Drehbuch: Lynn Root, Frank Fenton
mit George Sanders, Lynn Bari, James Gleason
1942 Farewell, My Lovely
Murder, My Sweet
Regie: Edward Dmytryk
Drehbuch: John Paxton
mit Dick Powell, Claire Trevor, Anne Shirley
1944 Farewell, My Lovely
The Big Sleep
Regie: Howard Hawks
Drehbuch: William Faulkner, Leigh Brackett, Jules Furthman
mit Humphrey Bogart, Lauren Bacall, John Ridgely
1946 The Big Sleep
The Lady in the Lake
Regie: Robert Montgomery
Drehbuch: Steve Fisher
mit Robert Montgomery, Audrey Totter, Lloyd Nolan
1946 The Lady in the Lake
The Brasher Doubloon (In UK als »The High Window«)
Regie: John Brahm
Drehbuch: Dorothy Bennett
mit George Montgomery, Nancy Guild, Florence Bates
1947 The High Window
Marlowe
Regie: Paul Bogart
Drehbuch: Stirling Silliphant
mit James Garner, Gayle Hunnicutt, Rita Moreno
1969 The Little Sister
The Long Good-bye
Regie: Robert Altman
Drehbuch: Leigh Brackett
mit Elliott Gould, Nina Van Pallandt, Sterling Hayden
1973 The Long Good-bye
Farewell, My Lovely
Regie: Dick Richards
Drehbuch: David Z. Goodman
mit Robert Mitchum, Charlotte Rampling, John Ireland
1975 Farewell, My Lovely
The Big Sleep
Director: Michael Winner
Drehbuch: Michael Winner
mit Robert Mitchum, Sarah Miles, Richard Boone
1978 The Big Sleep

 

Alle Daten entstammen der Internet Movie Database

Es gibt noch mehrere Adaptionen fürs Fernsehen, die hier aber unberücksichtigt bleiben. Verschweigen wollen wir Ihnen natürlich auch nicht, dass es auch eine Radio-Serie mit dem Titel »The Adventures of Philip Marlowe« gab, die zwischen Juni 1947 und September 1951 ausgestrahlt wurde.

 

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